Sommerzeit ist Ausflugszeit! Doch nicht überall sind Hunde willkommen. Wir haben zehn Fellnasen-freundliche Ziele in Darmstadt und Umgebung zusammengetragen.
Von Mara Pitz

Opel-Zoo in Kronberg
Im Opel-Zoo in Kronberg im Taunus leben auf rund 27 Hektar mehr als 1.600 Tiere aus über 200 Tierarten, darunter die Giraffen, Zebras, Erdmännchen, Rote Pandas, Geparde, Brillenpinguine und die einzigen Elefanten in Hessen. Öffentliche Führungen vermitteln Wissen zu bestimmten Bewohnern des Zoos, zum Beispiel rund um Elefanten oder Tierbabys im Opel-Zoo. Die Teilnahme an den öffentlichen Führungen ist ohne Anmeldung möglich und für Besucher kostenlos. Während der hessischen Ferien gibt es zudem Ferienprogramme mit verschiedenen kostenlosen Aktivitäten für die Zoobesucher. Auf dem weitläufigen Zoogelände sind Hunde an der kurzen Leine gegen eine Hygienegebühr von 2 Euro willkommen.

Botanischer Garten in Darmstadt
Ein echter Geheimtipp für brütend heiße Sommertage ist der Botanische Garten in Darmstadt. Denn die rund 9.000 Pflanzenarten, die auf der Anlage zwischen Lichtwiese und Ostbahnhof wachsen, sorgen für ein angenehmes Klima. Auf dem hübsch angelegten Außengelände sind verschiedene Klimazonen – von der Kakteenlandschaft bis zu den Tropen – nachempfunden. Beeindruckende alte Bäume säumen die Wege und mitten durch die Anlage plätschert der Darmbach. Auch einige der Gewächshäuser sind für Besucher zugänglich.
Hunde sind an der kurzen Leine erlaubt, Vierbeiner und Menschen sind angehalten, auf den Wegen zu bleiben. Der Eintritt ist frei. Mit einer Spende in einer Box am Eingang kann man den Erhalt des Gartens unterstützen. bio.tu-darmstadt.de/botanischergarten

Eulbacher Park in Michelstadt
Eine Touristenattraktion für Groß und Klein ist der Eulbacher Park in Michelstadt im Odenwald, zwischen den Stadtteilen Vielbrunn und Würzberg. Die rund 400 Hektar große Anlage ist ein Englischer Landschaftspark, in dem römische Denkmäler und archäologische Sehenswürdigkeiten aus dem Odenwald aufgestellt sind. Der Eulbacher Park gilt als ältester archäologischer Park Deutschlands. Besonders beliebt bei Familien ist auch das Wildgehege im Park mit Hirschen, Wildschweinen, Mufflons und Wisenten.
Hunde müssen an der Leine geführt werden. Geöffnet ist der Park täglich von 10 bis 17 Uhr. michelstadt.de

Waldkunstpfad in Darmstadt
Mannshohe Vogelhäuschen, eine Holzhütte, die im Wald zu schweben scheint oder Quallen in Baumwipfeln: Jede Menge Überraschungen kann man bei einem Spaziergang auf dem Internationalen Waldkunstpfad in Darmstadt erleben. In dem Forst im Süden der Stadt finden sich zahlreiche Kunstwerke, die sich wie natürlich in den Wald einfügen. Seit 2002 kommen alle zwei Jahre Künstler aus der ganzen Welt nach Südhessen, um hier ihre Werke zu installieren. Viele davon bleiben dauerhaft als Installation im Wald. Hunde können hier wie bei einem normalen Waldspaziergang mitlaufen. Eine willkommene Abkühlung für Hunde, die gerne baden, ist der sogenannte Goethe-Teich, der am Waldkunstpfad liegt.
Der Eintritt ist frei. Das Gelände ist nicht umzäunt, der Zugang erfolgt über den Parkplatz neben dem Polizeipräsidium in der Klappacher Straße. waldkunst.com

Solardraisinen-Fahrt
Einen ganz besonderen Ausflug gibt es in Mörlenbach (Kreis Bergstraße) zu erleben: Auf den stillgelegten Gleisen der Überwaldbahn fahren dort kleine, solarbetriebene Kabinen. Auf rund zehn Kilometern geht es in gemächlichem Tempo von maximal 15 Stundenkilometern auf der denkmalgeschützten Strecke von Mörlenbach bis Wald-Michelbach durch den Odenwald. In einer Draisine finden bis zu acht Personen Platz – und auch Hunde sind erlaubt. Allerdings sollte der Vierbeiner kein Problem mit der Enge haben und sicher in der Draisine bleiben – schließlich führt die Strecke auch über drei Viadukte und durch zwei Tunnel. Willkommen sind die vierbeinigen Passagiere auf jeden Fall, wie Betreiber Holger Kahl gegenüber TIERISCH GUT versichert: „Einige unserer Gäste bringen ihren Hund mit, was uns sehr freut“.
solardraisine-ueberwaldbahn.de

Freilichtmuseum Hessenpark
Eintauchen in die Geschichte des hessischen Dorflebens der letzten Jahrhunderte kann man im Hessenpark, das Freilichtmuseum in Neu-Anspach im Hochtaunuskreis. Auf 65 Hektar Fläche sind mehr als hundert historische Gebäude zu besichtigen, wie die Menschen früher lebten und arbeiteten. Präsentiert werden im Hessenpark viele Vorführungen von Handwerk und Landwirtschaft, Ausstellungen, bunte Märkte, saisonale Veranstaltungen, das Museumstheater und geführte Themenrundgänge. Auf dem Marktplatz kann man in der Bäckerei frisch gebackenes Brot kaufen, neben Gastronomie gibt es hier liebevoll eingerichtete Läden mit vielen Produkten, die auf traditionelle Weise hergestellt sind und aus der Region stammen. Für Hunde zahlt man einen Euro Eintritt. Hunde sind an der Leine mitzuführen, dürfen aber leider oftmals die historischen Gebäude nicht betreten. hessenpark.de

Das Fürstenlager in Bensheim-Auerbach
Das Fürstenlager in Bensheim-Auerbach (Kreis Bergstraße) zählt zu den beliebtesten Ausflugszielen in Hessen – und das zurecht. Die Anlage aus dem späten 18. Jahrhundert war die ländliche Sommerresidenz des Hauses Hessen-Darmstadt. Heute steht die idyllische Komposition eines Dörfchens mit altem Kurbrunnen inmitten eines Parks allen Spazierfreudigen offen und nimmt mit ihrer Ruhe und Stille ein. Der Staatspark ist frei zugänglich, bei gutem Wetter hat ein Kiosk geöffnet (www.schloesser-hessen.de/de/fuerstenlager [1]). Wer danach noch Lust hat, weiterzulaufen, der kann noch das Schloss Auerbach besichtigen: das Außengelände der beeindruckenden Burgruine liegt eine gute halbe Stunde Fußmarsch über dem Fürstenlager – das Außengelände ist Mittwoch bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr zugänglich.
Außerdem gibt es eine Burgschänke.
www.schloesser-hessen.de/de/schloss-auerbach
www.schloss-auerbach.de

Fürstliches Gartenfest
Ein Herz für Hundebesitzer haben offenbar die Macher des Fürstlichen Gartenfests von 15. bis 17. September im Schloss Wolfsgarten bei Langen.
Die internationale Verkaufsausstellung für Gartenkultur und ländliche Lebensart zieht jedes Jahr im September tausende Besucher aus dem ganzen Rhein-Main-Gebiet und von weiter her an. Das Schloss Wolfsgarten war ab 1918 das Zuhause der großherzoglichen Familie des Hauses Hessen-Darmstadt.
Von 1997 bis 2013 war der Trakt des Prinzenbaus die Residenz von Landgraf Moritz von Hessen. Öffentlich zugänglich ist die beeindruckende Parkanlage nur zu zwei Anlässen im Jahr – einer davon ist das Fürstliche Gartenfest. Und weil Hunde auf dem Schlossgelände nicht erlaubt sind, gibt es am Eingang einen organisierten Hundesitterservice. Dieser wird am Eingang der Sonderparkfläche in direkter Schlossnähe angeboten und übernommen von den Tierschützern der benachbarten Tierherberge Egelsbach. Wir finden: eine tierisch gute Idee!
www.gartenfest.de/wolfsgarten

Gassi gehen und Gutes tun
Den Spaziergang mit dem eigenen Hund und gleichzeitig etwas für den Tierschutz tun – das kann man als Gassigänger im Tierheim. Nahezu alle Tierheime suchen Freiwillige, die Hunde ausführen, denn dazu finden die Pfleger im hektischen Alltag selten Zeit. Spaziergänge können den Hunden dort helfen, Stress vom oft anstrengenden Tierheim-Leben abzubauen, das Laufen an der Leine zu erlernen oder Vertrauen in Menschen (wieder) zu gewinnen. Bei der Auswahl des Tierheim-Hundes sollte man auf die Besonderheiten des eigenen Vierbeiners hinweisen und auf die Einschätzung der Tierschützer vertrauen. So kann der Spaziergang für alle Beteiligten eine Bereicherung sein. Einige Tierheime setzen eine Teilnahme an einer Schulung voraus.
Mehr Informationen gibt es bei den jeweiligen Tierheimen (tsv-darmstadt.de, tierheim-pfungstadt.de, tierherberge-egelsbach.de, tiere-in-not-odenwald.de).
Tipps aus der Redaktion
Bevor es losgeht, ein paar Hinweise aus der TIERISCH-GUT-Redaktion:
Auch wenn ihr Vierbeiner Sie am liebsten überallhin begleiten würde – nicht jedes Ausflugsziel ist für jeden Hund geeignet. Tiere mit ausgeprägtem Jagdtrieb zum Beispiel sind in einem Wildtiergehege fehl am Platz. Für manche Vierbeiner bedeuten viele Menschen Stress. Und nicht jeder Hund mag Wasser. Schwierige Situationen sollte man zuerst in einer Hundeschule oder bei einer Trainerin üben.
Ein Ausflug mit der Familie ersetzt nicht Gassigänge und artgerechte Auslastung für Ihren Hund. Frisches Wasser und gegebenenfalls einen Liegeplatz (Decke, Kissen o. ä.), auf dem ihr Hund zur Ruhe kommt, sollten Sie immer dabeihaben.
Auch Hunde können überhitzen. Planen Sie Ausflüge in den Sommermonaten dementsprechend und vermeiden Sie Aktivitäten in der prallen Sonne. Beobachten Sie Ihren Hund.
Bitte beachten Sie die örtlichen Bestimmungen zur Brut- und Setzzeit und lassen Sie Ihren Hund gegebenenfalls an der Leine.
Rücksicht auf andere Besucher und Tiere sollte selbstverständlich sein. Wer sich nicht an Hausregeln hält, riskiert, dass der Betreiber künftig ein generelles Verbot für Hunde ausspricht. Aus demselben Grund sollte man die Hinterlassenschaften seines Vierbeiners stets wegräumen.