Eine Übergangsheimat für herrenlose Hunde

Die heutige Tierherberge Egelsbach gründet auf eine Privatinitiative in den siebziger Jahren. Schon fast vier Jahrzehnte gibt es die kleine, private Tierschutzeinrichtung, für die sich der Tier-Rettungs-Dienst-Frankfurt e.V. verantwortlich zeichnet. Die Tierschutzarbeit wird ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden finanziert.

In den Gründerjahren fanden auch Großtiere, Vögel und Exoten in der Tierherberge eine Zuflucht, heute leben hier ausschließlich Hunde. Auf dem etwa 3000 m² großen Gelände werden durchschnittlich 40 Schützlinge aus dem Inland und den europäischen Nachbarländern betreut.

Viele der Bewohner sind ehemalige Straßenhunde. Etliche von ihnen wurden durch Menschen körperlich „gezeichnet“ und weisen alte Verletzungen von Misshandlungen oder Unfällen auf. Die medizinische Rundumversorgung – ein wesentlicher Ausgabenfaktor der Tierschutzarbeit – ermöglicht ihnen ein schmerzfreies Leben, die Heilung der seelischen Schäden dauert jedoch oft länger.

Getreu dem Motto „Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses eine Tier“, bemühen sich Tierpflegerinnen mit viel Herzblut und hohem Engagement um die tierischen Bewohner. Unterstützt werden sie durch eine feste Gruppe ehrenamtlicher Helfer.

Die Vermittlung in liebevolle Hände erfolgt nach einer angemessenen „Kontaktzeit“. Bei Spaziergängen bietet sich Raum für gegenseitiges Kennenlernen und den Aufbau einer ersten Bindung. In ausführlichen Vermittlungsgesprächen werden die zukünftigen Adoptanten über Charakter, Eigenarten und Gesundheitszustand des Vermittlungstieres aufgeklärt. Selbstverständlich steht die Tierherberge auch über die Vermittlung hinaus den neuen Hundehaltern im Krankheitsfall, beim Auftreten von Problemen oder bei Änderung der Lebenssituation mit Rat und Tat zur Seite.

Neben dem Tierschutz bietet die Tierherberge nach Beendigung der Kontaktbeschränkungen wieder eine Vielzahl an Angeboten: Schüler-, Privat und Langzeit-Praktikumsplätze, Seminare rund um den Hund als auch Projekte und Maßnahmen für langzeitarbeitslose Menschen. Darüber hinaus wurde im April 2019 eine Jugendgruppe für Kinder und Jugendliche von 8 – 16 Jahren gegründet.

Cornelia Finkbeiner