Hundeerziehung

»Sitz, Platz und Bleib!«

Diese Fachleute helfen bei der Hundeerziehung

Es gibt immer mehr Hunde, auch in und um Darmstadt. Umso wichtiger ist es, dass die Vierbeiner erzogen sind. TIERISCH GUT erklärt die wichtigsten Begriffe aus der Hundeerziehung – und stellt einige Hundetrainer aus Darmstadt und Umgebung vor.

Von Mara Pitz

Der Hund zerrt an der Leine, hetzt Jogger im Park, wütet am Gartenzaun, pöbelt Artgenossen an oder schreddert die Couch, sobald er alleine ist: Bei solchen Problemen bieten Hundetrainer Unterstützung. Viele Menschen besuchen auch vorbeugend eine Hundeschule, damit sich Probleme gar nicht erst entwickeln. Fest steht: Ein gewisses Maß an Erziehung braucht jeder Hund, um alltagstauglich zu sein. Besonders da, wo viele Menschen (und Hunde) auf engem Raum zusammenleben, werden an Hunde hohe Anforderungen gestellt, denn sie müssen mit vielen Reizen umgehen.

Das weiß auch Freya Krautwurst aus Erfahrung. Krautwurst ist seit 22 Jahren Hundetrainerin und hat in dieser Zeit mehr als 1000 Hunde kennengelernt. Mittlerweile beschäftigt ihre Hundeschule Leinelos Hundetraining in Modautal-Asbach fünf Trainer.

Auf dem hundeschuleigenen Gelände finden regelmäßig Spielstunden und Gruppenkurse vom Welpen- bis zum Erwachsenenalter statt, außerdem Aufbaugruppen und Kurse mit speziellen Themenstellungen wie Leinenführigkeit sowie Einzelstunden. „Uns ist es auch wichtig, außerhalb des Geländes zu trainieren“, ergänzt Krautwurst.

„Bei uns steht die Ruhe im Fokus“, erklärt die Trainerin ihre Philosophie. „Für Hundesport gibt es die Vereine, und das ist auch gut so“ (siehe auch Infobox auf S. 15). Stress sei heutzutage ein wichtiges Thema, „sowohl beim Menschen als auch beim Hund“. Deswegen bietet Krautwurst zu diesem Thema ein mehrtägiges Wochenendseminar an.

Die Hundetrainerin arbeitet außerdem als Sozialpädagogin in der Jugendhilfe. Wichtig ist ihr in der Arbeit mit den Hunden der sogenannte systemische Ansatz: Das bedeutet, dass immer auch der Halter und die Familie, in der der Hund lebt („System“), mit betrachtet wird. Außerdem ist ihr wichtig, dass sich die Kunden angenommen und wertgeschätzt fühlen.

Ihre Definition von Hundeerziehung? „Ich führe meinen Hund durchs Leben. Ich weiß, was ich von ihm verlangen kann.“

www.leinelos-hundetraining.de

Ellen Friedrich von der Hundeschule Der Rote Hund fasst ihr Angebot mit „Erziehung und Wandern“ zusammen. Friedrich, die in Weiterstadt lebt und ein Faible hat für Hunde, „die ein bisschen kantiger sind“, trainiert auf dem Gelände der Darmstädter Tierheims und mobil. Ihr Schwerpunkt liegt auf Gruppenstunden.

„Ich denke immer, wenn die Leute zuhause trainieren, ist das ja auch schon Einzeltraining“, erklärt Friedrich. Mehrmals im Jahr organisiert sie mehrtägige Wanderreisen für Kleingruppen mit Hund, etwa in der Eifel oder auf Sylt. Hinzu kommen Tageswanderungen in der Region. Friedrich bietet auch Mantrailing an und hält regelmäßig Abendvorträge, etwa zum Thema „Hund aus dem Tierschutz“ oder „Welpe zu Hause – wie wird aus dem Fremdling ein Süßling?“. Hundeerziehung bedeutet für Friedrich, „dass man sein Leben fest im Griff behält.“

www.derrotehund.de

Zu den größeren Hundeschulen in der Region zählt die Hundeakademie Perdita Lübbe mit Sitz in Griesheim. Perdita Lübbe-Scheuermann gründete sie bereits 1994.

Heute beschäftigt sie insgesamt sechs Trainerinnen. Eine davon ist Frauke Loup. „Das Training findet überwiegend draußen statt, wo auch das Leben ist“, erklärt Loup, wobei der Schwerpunkt auf Einzelstunden liegt. Nur einzelne Gruppenstunden werden auf einem eingezäunten Gelände in Arheilgen abgehalten. Neben Welpen- und Junghundekursen bietet die Hundeakademie Beschäftigungskurse „ohne Wettkampfcharakter“ wie Apportieren und Agility sowie spezielle Kurse zur Aggressionsbewältigung, bei denen mit etwa Leinenbegegnungen mit geschulten Komparsen geübt werden. Überregional bekannt geworden ist die Hundeakademie mit dem Projekt „Start ins neue Leben“, bei dem schwierige Tierheimhunde auf die Vermittlung vorbereitet werden.

www.hundeakademie.de

Ebenfalls in Wald, Flur und Feld rund um Darmstadt unterwegs ist Fee Henrici von der Hundeschule Lieblingshund. Henrici bietet in erster Linie Einzelstunden an, außerdem themenbezogene Gruppenkurse.

„Da geht es dann um Leinenführigkeit, Rückruf und Antigiftködertraining“, erläutert Henrici. Die Kurse seien extra so zusammengestellt, dass die Mensch-Hunde-Teams ungefähr auf dem gleichen Trainingsstand sind. Welpen- oder Junghundegruppen bietet sie bewusst nicht an. Henrici ist außerdem Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen.

www.lieblings-hund.de

Tina Banovic hat sich auf doggenartige Hunde, auch Molosser genannt, spezialisiert. In ihrem Hundezentrum Tina Banovic bereitet sie auch Kunden auf den Wesenstest für sogenannte Listenhunde vor. Banovic hat ein eigenes Gelände in Darmstadt-Arheilgen, trainiert aber auch regelmäßig außerhalb.

„Das ist sehr wichtig, damit die Hunde die Alltagsreize kennenlernen.“ Etwa drei Viertel ihrer Trainingseinheiten fallen auf Einzelstunden, was vor allem damit zusammenhängt, dass sie oft mit „triebstarken und aggressiven“ Hunden arbeitet. „Da kann ich nicht fünf in eine Gruppe packen.“ Ihre Trainingserfolge dokumentiert sie in Vorher-Nachher-Videos auf ihrer Facebookseite und bei Instagram. Vor allem in ihren Welpenkursen finden sich alle möglichen Rassen, erklärt Banovic. Sie bietet außerdem eine Hundebetreuung an und züchtet selbst die Rasse Presa Canario, auch kanarische Dogge genannt. „Von Herzen gern“ berät sie auch Menschen, die sich für solche Rassen interessieren, vor der Anschaffung. Denkbar ist eine Begleitung zum Züchter, um den passenden Welpen aus dem Wurf herauszupicken, denn: „Es ist das A und O, dass man sich von vorneherein den richtigen Hund für sich aussucht.“

Lena Keck-Schneider betreibt eigentlich die Hundetagesstätte Rudelei in Nieder-Ramstadt. Zusätzlich bietet die Hundetrainerin Einzelstunden an, vorwiegend an Freitagnachmittagen und am Wochenende.

„Zu mir kommen nicht nur Kunden, die ihren Hund bei mir in der Betreuung haben“, erklärt die gelernte Tiermedizinische Fachangestellte, „aber auch“. Schwerpunkt bei den aktuellen Kunden seien Pöbeleien an der Leine und schlechte Leinenführigkeit. Zudem seien aktuell viele in der Corona-Zeit angeschaffte Hunde jetzt in der schwierigen Phase der Pubertät. „Das bekomme ich sehr stark zu spüren.“ Hundeerziehung ist für Keck-Schneider „in erster Linie eine gute Mensch-Hund-Beziehung und dass der Mensch den Hund richtig lesen kann.“

Hundetrainer

Hundetrainer ist keine geschützte Berufsbezeichnung und kein Ausbildungsberuf. Hundetrainer benötigen aber eine Zulassung des Veterinäramts nach § 11 des Tierschutzgesetzes, „gewerbsmäßig Hunde für Dritte trainieren oder die Ausbildung der Hunde durch den Halter bzw. die Halterin anleiten“.


Cativity – auch Katzen wollen beschäftigt werden

Im Handel gibt es mittlerweile viel Katzenspielzeug. Dabei muss man gar nichts kaufen, um seinen Stubentiger artgerecht zu beschäftigen. Katzenpsychologin Carmen Schell aus Dieburg hat vier simple Tipps, die keinen Cent kosten – und eine Empfehlung, die sich besonders für Wohnungskatzen lohnen kann.

Von Mara Pitz

Die Katze gilt als anspruchsloses Haustier: Tagsüber schläft sie im Sessel, nachts geht sie draußen auf Streifzüge, und wenn man im Urlaub ist, übernehmen die Nachbarn die Fütterung. „Damit tut man Katzen Unrecht“, findet Carmen Schell. Die 42 Jahre alte Dieburgerin ist Katzenexpertin und berät Halter bei Problemen mit dem Stubentiger, etwa bei Unsauberkeit oder wenn sich zwei Katzen im Haushalt nicht vertragen. Viele Probleme mit Katzen ließen sich mit ausreichend Beschäftigung verhindern, ist Schell sicher. Ein Kernproblem ist Langeweile zuhause, vor allem bei Abwesenheit der Menschen. Auch eine Zweitkatze schafft hier nicht immer Abhilfe. Denn oft dient sie als Kuschel-, aber nicht als Spielpartner, erklärt die Katzenpsychologin. Deswegen hat Schell „Cativity“ erfunden. Das Wort ist eine Mischung aus dem englischen Cat (Katze) und Activity (Aktivität) und ist angelehnt an „Agility“ aus dem Hundesport. Mit den folgenden Tipps kann man Cativity in den eigenen vier Wänden umsetzen.

Eine Deckenburg bauen: Katzen sind vorwiegend in der Dämmerung aktiv, oft aber auch nachts, wenn ihre Menschen schlafen. Carmen Schell kennt einen einfachen Trick, um dem Stubentiger nachts Abwechslung zu bieten: „Einfach vor dem Schlafengehen einen Stuhl weg vom Tisch nehmen, ihn quer auf den Boden legen und eine Decke drüber werfen.“ Wenn die Katze nachts durch die Wohnung streift, wird sie von dem „unbekannten Objekt“ mitten im Raum fasziniert sein und – ganz in ihrem Tempo – beginnen, es zu erkunden.

Ein „Activity Board“ basteln: „Activity Boards“ sind Katzenspielzeuge, die es auch im Handel gibt. In verschiedenen Fächern oder Öffnungen lassen sich Leckerchen verstecken. Die Katze muss die Futterstückchen erschnüffeln und sie anschließend mit der Pfote herausangeln. Doch auch hierfür gibt es eine einfache selbstgemachte Alternative: Die Fächer eines Eierkartons werden mit Serviettenschnipseln gefüllt, zwischendrin werden Leckerlis gestreut. Diese Variante eignet sich besonders für Katzen, die gerne und oft ihre Pfoten einsetzen. Oder man legt, bevor man das Haus verlässt, einen sogenannten Futterparcours aus Leckerlis oder Pellets in der Wohnung aus. Das bringt auch träge Katzen auf Trapp, erklärt Schell. „Untersuchungen haben gezeigt, dass Katzen sich danach 30 bis 40 Prozent mehr in der Wohnung bewegen.“

„Tabuzonen“ freigeben: Die eigenen vier Wände werden spannender, wenn sich darin immer mal wieder neue Räume eröffnen, die der Stubentiger erkunden darf. „Man kann die Tür zu einem Zimmer öffnen, das sonst immer verschlossen ist“, erklärt die Katzenexpertin, „also eine Tabuzone in der Wohnung freigeben, die die Katze erkunden kann.“ Auch spannend für den Stubentiger: „Mal einen Tag lang den Kleiderschrank offenlassen.“ Selbstverständlich müsse man immer vorher sichergehen, dass dort keine Gefahren für die Katze drohen. Oder an einen eigentlich zu hohen Schrank wird ein Stuhl geschoben, sodass die Katze hinaufspringen kann.

Laufrad: Eine Katze, die wie ein Hamster in einem Laufrad rennt? Das mag auf den ersten Blick befremdlich wirken. Auch Carmen Schell ging es so – bis sie eines der Räder für ihre eigene Katzenseniorin anschaffte. „Sie hat es super angenommen und ist nachts von alleine darin gerannt.“ Seitdem empfiehlt Schell es gerne ihren Kunden. Besonders für Katzen ohne Freigang und mit großem Bewegungsdrang bietet sich das Rad zum Auspowern an. „Denn: In den wenigsten Wohnungen haben Katzen Platz, mal so richtig loszusprinten.“ Auch von älteren Katzen wird das Rad gerne angenommen, hat Schell beobachtet: „Die gleichmäßige Bewegung scheint den müden Knochen besonders gut zu tun.“ Die Räder gibt es aus Holz oder Kunststoff und in verschiedenen Größen. Wichtig ist, dass das Rad groß genug sein, sodass die Wirbelsäule der Katze darin gerade bleibt. Außerdem müssen viele Katzen erst mal an das Trainingsgerät herangeführt werden. Bei ängstlichen Katzen sollte man das Rad zunächst fixieren und sie behutsam ans Ein- und Aussteigen gewöhnen. Bei Herstellern wie „Canadian Cat“ kostet ein Laufrad etwa 300 Euro, gebraucht sind sie auf gängigen Internetplattformen schon für rund 100 Euro zu haben. Es gibt im Internet auch Anleitungen zum Selberbauen.

Katze in den Alltag einbeziehen: Auch in alltägliche Tätigkeiten lässt sie die Katze einbeziehen. Schell gibt ein praktisches Beispiel: „Bevor ich Nudeln ins Kochwasser gebe, werfe ich der Katze eine einzelne quer durch den Raum“, erklärt Schell. Das weckt den Jagdinstinkt des Stubentigers und macht den Menschen im Alltag spannend für die Katze. Eine andere Idee: Den Karton der letzten Online-Bestellung nicht direkt wegschmeißen, sondern ihn der Katze zum Erkunden stehen lassen. Der wichtigste Tipp ist ohnehin: „Durch die eigene Wohnung gegen und versuchen, sie mit Katzenaugen zu sehen.“ Da kann man auch als Mensch noch etwas lernen.

Katzenpsychologin Carmen Schell aus Dieburg, Inhaberin von Cattalk®, berät Katzenbesitzer, Tierärzte und Tierheime im Rhein-Main-Gebiet und via Online-Coaching zu allen Fragen der Haltung und zu Problemverhalten. Außerdem hält sie Fachvorträge, schreibt Bücher zum Thema (u. a. „Second Hand Katze“) und ist regelmäßig in der TV-Sendung „hundkatzemaus“ (Vox) als Katzenexpertin zu sehen. (Mehr auf www.cattalk.de)


Gestatten: Maine Coon

Unser Tier-Poster

Unser TIERISCH GUT Postermotiv / Foto: Anja Eitzelberger

Maine Coons gehören mittlerweile zu den beliebtesten Katzenrassen und werden auch in Deutschland immer häufiger gehalten. Ihnen wird ein ausgeglichener Charakter, eine gewisse Geselligkeit und Intelligenz nachgesagt. Es ist einigen Haltern schon gelungen, ihnen kleine Kunststückchen beizubringen. Sie haben einen recht muskulösen Körper, Kater bringen gerne 6 bis 8 Kilogramm auf die Waage. Sie können bis zu 120 Zentimeter lang werden und eine Schulterhöhe von bis zu 40 Zentimeter erreichen. Maine Coons können als reine Wohnungskatzen gehalten werden, brauchen dann aber viele Spielmöglichkeiten (Intelligenzspielzeug) als Beschäftigung. Sie sind im Gegensatz zu Hauskatzen sogar wasserliebend und spielen durchaus auch mit ihrem Wassernapf.

Obwohl Maine Coones ein langes Fell haben, ist die Pflege nicht sehr aufwändig. Denn sie haben wenig Unterwolle unter dem halblangen Deckhaar. Es reicht, wenn sie einmal pro Woche sorgfältig gekämmt werden.

Maine Coons ähneln der Norwegischen Waldkatze, stammen aber aus Amerika aus dem Staat Maine. Die Einwohner sind zurecht stolz auf die schönen Tiere. In den 1950-er Jahren wurden sie Showkatzen genannt und auf Rasseausstellungen präsentiert.

Fellow mit Kumpel Shiri im Cat-Mobile

FINDEFIX feiert Jubiläum

40 Jahre Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes

Das erste Haustierregister Deutschlands wird 40. Anlässlich des Jubiläums blickt der Deutsche Tierschutzbund auf dessen Geschichte zurück und erinnert Tierhalter daran, wie wichtig die Kennzeichnung und Registrierung des tierischen Familienmitglieds ist. Das mittlerweile als FINDEFIX bekannte Register des Deutschen Tierschutzbundes vereinte in den vergangenen Jahrzehnten hunderttausende verschwundene Haustiere wieder mit ihren Besitzern. Dies entlastet nicht nur Tierheime – auch im Kampf gegen den illegalen Tierhandel sind Kennzeichnung und Registrierung unerlässlich.

„Tiere können uns nicht sagen, ob sie eine liebevolle Familie haben, die gerade verzweifelt nach ihnen sucht. Ein Haustierregister, bei dem die Besitzer das gekennzeichnete Tier angemeldet haben, hingegen schon“, sagt Daniela Rohs, Leiterin von FINDEFIX, dem Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes. In Zeiten des Corona-bedingten Haustierbooms, der sich auch bei FINDEFIX mit 15 Prozent mehr Neuregistrierungen bemerkbar macht, sei es wichtig, an die Registrierung zu erinnern: „Vor allem den vielen frischgebackenen Ersttierhaltern, die ihr Tier noch nicht angemeldet haben, wollen wir die Registrierung ans Herz legen. Ein Tier ist schneller verschwunden, als man meint. Und ohne FINDEFIX hätten viele Haustierbesitzer ihre verlorenen Lieblinge niemals wiedergesehen.“

Deutschlands ältestes Register
Der Tierschutzbund rief das älteste Haustierregister Deutschlands 1981 ins Leben. In erster Linie war dies eine Reaktion auf damals verbreitete Tierdiebstähle durch kriminelle Versuchs­tierhändler. Schon von Beginn an sollte also auch der illegale Tierhandel eingedämmt werden.

Da Tierdiebe Halsbänder und Marken leicht entfernen konnten, war eine sicherere und unverwechselbare Kennzeichnung der Tiere nötig. Nachdem man die ersten zehn Jahre auf Tätowierungen setzte, verbreitete sich ab 1991 die heute noch übliche Methode, Tiere mit einem Mikrochip zu kennzeichnen. Dafür injiziert der Tierarzt dem Tier einen reiskorngroßen Transponder mit Mikrochip unter die Haut. Anhand der auf dem Chip gespeicherten 15-stelligen Nummer kann ein verlorenes Tier seinem Besitzer schnell und einfach zugeordnet werden. Voraussetzung für die Wiedervereinigung durch
FINDEFIX ist, dass der Halter das Tier mit Chipnummer online auf www.findefix.com oder postalisch per Formular angemeldet hat.

Zum Glück wieder zurück – Dank des Tierschutz-Netzwerks

Seit 2017 nennt sich das Register der Tierschutzbundes FINDEFIX. Als Dachverband der deutschen Tierheime und Tierschutzvereine verfügt der Tierschutzbund über ein großes Netzwerk, das bei der Suche und Rückvermittlung verlorener Tiere hilft. Auch im Urlaub sind registrierte Tiere heute geschützt, da sich FINDEFIX mit anderen Registrierdiensten weltweit austauscht. Eine Chronik zum 40-jährigen Jubiläum ist unter www.findefix.com/
ueber-uns/40-jahre-haustierregister einsehbar.


Unsere Haustiere: liebenswerte Familienmitglieder

Hund, Katze, Maus

Ein Beitrag von Giuseppe Russo

Das älteste Haustiere ist der Hund, der seit vielen tausend Jahren ein treuer Begleiter und aktiver Helfer des Menschen ist. Heute ist die Artenvielfalt an tierischen Familienmitgliedern fast unüberschaubar: vom Papagei über den Chinchilla bis zum Leguan.

Trotz dieses breiten Spektrums tummeln sich in den meisten Haushalten vor allem „Hund, Katze und Maus“, nicht zu vergessen auch Kaninchen und Meerschweinchen und andere Nager.

Zu gut 15 Millionen Katzen, 10 Millionen Hunden und auch 5 Millionen Nagern haben die Bundesbürger eine enge emotionale Bindung.

Das ist aber erst seit dem 19. Jahrhundert so. Bis in die Neuzeit waren die Vierbeiner vor allem Nutztiere. „Tiere fürs Herz“ gab es nur in Herrscherhäusern und beim Adel.

Heute ist in mehr als vierzig Prozent aller Haushalte ein „ziemlich bester Freund“ Mitbewohner, der gerade in den derzeit schweren Zeiten des Abstand-Haltens und der sozialen Distanz in Pandemiezeiten Lebensfreude bringt.

Auch ältere Menschen finden in einem Haustier einen treuen Begleiter und Ansprechpartner. Das Tier vermittelt den Senioren, gebraucht zu werden und geliebt zu sein. Was gibt es Schöneres, als abends die schnurrende Katze auf dem Schoß zu haben oder vom wedelnden Hund begrüßt zu werden? Beim gemeinsamen Spielen wird gelacht.

Bis dieser kleine Kerl erwachsen ist, braucht er eine gute Erziehung

Aber nicht nur das: Aktuelle Studien belegen, dass ein Haustier sich positiv auf die Gesundheit von Herrchen oder Frauchen auswirkt. Denn das Kümmern um die tierischen Lieblinge strukturiert den Tag und lässt den Menschen aktiver sein. Schließlich möchte ein Hund Gassi gehen oder das Katzenklo muss gereinigt werden. Haustierbesitzer leiden seltener unter Depressionen oder Schlafproblemen.

In vielen Familien kommt von den Kindern irgendwann der Wunsch nach einem Haustier auf.
Doch die Anschaffung eines Tieres sollte gut durchdacht und mit allen Familienmitgliedern beraten werden.
Besonders beliebt bei den Kindern sind Katzen, ein Hund, ein possierlicher Nager. Das neue Familienmitglied als Spielgefährte, als Kuscheltier und Seelentröster.
Zunächst sollte allen klar sein, dass ein Tier große Verantwortung bedeutet und kein Spielzeug ist. Denn auch kleine süße Welpen oder quirlige Katzenbabys, kuschelige Kaninchen und quiekende Meerschweinchen werden größer und brauchen Fürsorge und Pflege.
Und das täglich!

  • Der neue Gefährte muss gefüttert und sauber gehalten werden.
  • Er braucht Beschäftigung und Aufmerksamkeit.
  • Er hat Bedürfnisse und Gefühle.
  • Ein Tier kostet Geld in der Anschaffung und in der Unterhaltung.

Nicht geeignet für kleine Kinder sind übrigens Hamster. Es sind zwar niedliche Zeitgenossen, aber sie schlafen tagsüber, sind aber nachtaktiv. Da rennen sie gerne längere Zeit im Hamsterrad und das kann die Nachtruhe doch schon erheblich stören. Besser sind dann schon Kaninchen oder Meerschweinchen. Sie brauchen relativ wenig Platz und können auch eine Weile auf sich selbst gestellt sein.

Aus kleinen, quirligen Katzenbabys werden gestandene Stubentiger, die Pflege und Aufmerksamkeit erfordern.

Vögel, Kanarien oder Sittiche sollten als erste Haustiere für kleinere Kinder auch nicht erste Wahl sein. Denn zum gemeinsamen Spielen oder Schmusen eignen sich Vögel naturgemäß eher nicht.

Auf den folgenden Seiten gibt es Informationen zu Kosten, Anschaffung und Lebenserwartung der klassischen Haustiere.

Das Tier hat sich vom Jagdgefährten zum Kumpel gemausert. Dabei ist es nie Besitz, sondern bedarf der Pflege und liebevollen Betreuung.


Leckerbissen für Katzen

Rezept: Leckerbissen für Katzen (und Hunde) 🐈
Ihr wollt eure Katze kulinarisch verwöhnen? Dann seid ihr hier genau richtig, denn wir haben heute ein leckeres Rezept für euch. 😊

Ihr braucht:
* 300 g Rinderhack
* 200 g gekochten Reis
* 1 Ei
* Semmelbrösel

Zubereitung:
Zuerst das Rinderhack, den gekochten Reis und das Ei vermengen, dann zu kleinen Kugeln formen. Anschließend wälzt ihr die Kugeln in den Semmelbröseln und gebt sie dann in einen Topf mit kochendem Wasser. Den Topf könnt ihr vom Herd nehmen und die Hackfleisch-Reis-Bällchen zehn Minuten im heißen Wasser garen lassen. Fertig! 🧆
Tipp: Friert die Bällchen doch ein und taut nach Bedarf 1-3 Stück für eure Katze auf. Auch für Hunde geeignet!
(Rezept von @einherzfuertiere.de auf http://www.xn--herz-fr-tiere-1ob.de/)
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Recht tierisch: Ein Hund zieht ein...

In unserer Tierrechtskanzlei müssen wir immer wieder feststellen, dass Hundekäufer keinen besonderen Wert auf den Kaufvertrag legen. Sie freuen sich über das neue Familienmitglied und vergessen, dass man durch den Vertrag Rechte erwirbt und Verpflichtungen eingeht. Leider werden meist Autokäufe oder Urlaubsreisen umfassender geplant und vorbereitet.

Was gibt es daher zu beachten und wie geht man richtig vor?

Zunächst sollte man prüfen, ob man über Jahre hinweg die Zeit und finanziellen Mittel für den Hund zur Verfügung hat. Wer kann Sie unterstützen, wenn Sie einmal krank werden oder etwas passiert?
Ist dies geklärt, sollte man sich überlegen, welchen Hund man zu sich holen möchte. Soll es ein Hund aus dem Auslandstierschutz, dem örtlichen Tierheim oder ein Welpe eines Züchters sein?

Beim Kauf eines Welpen sollte man sich nach einem seriösen Züchter umsehen. Dieser wird sich genügend Zeit für Sie nehmen, Ihnen alle Fragen zur Aufzucht und dem Wesen des Welpen beantworten und auch gerne die Zuchtstätte zeigen. Sie finden einen seriösen Züchter u. a. über den Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH). Diese Züchter achten vermehrt auf die genetische Gesundheit der Welpen.

Lassen Sie sich vom Züchter Kopien der tierärztlichen Atteste geben; die jüngsten Untersuchung sollte nicht zu lange her sein, am besten wenige Tage vor der Abholung. Achten Sie auf eine ordnungsgemäße Grundimmunisierung und dass rassespezifischen Voruntersuchungen wie Herz, Hüftgelenkdysplasie, Röntgen etc. gemacht wurden.

Generell gilt

Lassen Sie sich im Vorfeld den Vertrag geben, prüfen Sie diesen oder lassen Sie ihn durch einen spezialisierten Anwalt prüfen und klären Sie alle offenen Fragen. Nach Abschluss des Vertrages werden Unstimmigkeiten häufig nur vor Gericht geklärt. Wurden besondere Vereinbarungen getroffen wie z. B. ein Rücktritts- oder auch Rückkaufrecht, Vertragsstrafen, Regelungen zur Gewährleistung etc. achten Sie bitte darauf, dass diese Regelungen genau und verständlich im Vertrag festgehalten werden. Bestehen Sie auf einer schriftlichen Ausfertigung des von beiden Parteien unterschriebenen Vertrages, dieser ist als Beweis im Streitfall wichtig. Denken Sie auch daran, dass Sie bei Übernahme eines Tierschutzhundes oft kein Eigentum erwerben.

Kaufen Sie keine Hunde von Tiervermehrern. Diesen Personen ist die Gesundheit egal, nur der eigene Profit zählt. Solche Personen verkaufen Hunde häufig auf Autobahnraststätten, in Hinterhöfen etc. Kaufen Sie keinen Hund aus Mitleid.

Lassen Sie sich bei Vertragsschluss sowie bei der Übernahme des Hundes aus Beweiszwecken von einem Zeugen begleiten – dies kann auch ein Familienmitglied sein.

Melden Sie den Hund innerhalb eines Monats zur Hundesteuer an und denken sie über den Abschluss einer Tierhalterhaftpflichtversicherung, einer OP-Versicherung, evtl. Tierkrankenversicherung und der Erweiterung Ihrer Hausratversicherung nach.

Wenn Sie dies beachten, steht dem Einzug des neuen Familienmitglieds nichts mehr im Wege.

Rechtsanwalt Andreas Ackenheil berät und vertritt seit 20 Jahren rechtsuchende Tierhalter, Tiersitter, Tierärzte, Züchter, Vereine
und Tierschutzorganisationen im Tierrecht. Für uns beantwortet er die wichtigsten rechtliche Fragen rund ums Tier.